

Mein Hund grunzt.... das ist doch niedlich oder?
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Mein Hund grunzt.... das ist doch niedlich oder?
Krankheiten: 15/10/2017 - 20:05:55 durch Sabrina
Der eine Hund grunzt, der Andere schnarcht.
Erscheint vielen Hundehaltern niedlich oder gar lustig, eigentlich ist es aber genau das Gegenteil. Ein kleiner Hund (ohne hier auf eine spezifische Rasse eingehen zu wollen), der grunzt und selbst bei kleinsten Anstrengungen hechelt, der ist nicht niedlich, er bekommt keine Luft.
Es wird oft von vielen Stellen suggeriert, dass ein grunzender oder schnarchender Hund süß sei oder ganz normal. Je kleiner der Hund, desto größer sein "oooooh, ist das süß!" - Faktor.
Dabei sind die brachecyphalen (kurznasigen) Rassen, die keine Luft bekommen und wie ein Asthmatiker auf vier Beinen herumlaufen, die im Sommer ohnmächtig werden, die Panik bekommen, aufgrund ihres Luftmangels, diejenigen, die beim aktuellen Thema "Qualzucht" ganz vorne dabei sind.
Süß ist anders.
Gerade der Tierbesitzer ist hier - neben Züchtern, Tierärzten und Verbänden - wichtiger denn je.
Wo der "blaue" Dobermann oder der "silberne" Labradore total begehrt werden und man irrsinnige Summen bezahlt, da bleibt die Gesundheit der Tiere oft auf der Strecke.
Das darf nicht sein!
Aber nicht nur dieser Bereich ist betroffen vom Thema Qualzucht. Es gibt viele weitere Bereiche und es ist wichtig, dass dieses Thema immer intensiver besprochen wird, denn nur so kann ein Umdenken stattfinden.
Von Prof. Dr. Irene Sommerfeld-Stur gibt es einen sehr interessanten Beitrag zu dem Thema, der zwar lang ist, aber sehr sehr lesenswert!
http://sommerfeld-stur.at/qualzucht/
Ein kürzeres Interview findet sich hier:
http://hundebloghaus.de/2017/02/04/qualzucht-und-rassehundezucht/
Trotzdem wird es nicht von heute auf morgen gehen, es wird ein langer Weg. Aber das Ziel für einen verantwortungsvollen Züchter sollte in erster Linie ganz klar ein wesensfester, gesunder Hund sein.
Das heißt auch nicht, dass man einen Verband verteufeln muss oder hochloben und umgekehrt das Gleiche mit privaten Züchtern (nicht Vermehrer!). Überall gibt es schwarze Schafe, aber auch viele,die voller Leidenschaft sind und sich auf "alte" Rasseformen besinnen, z.B. beim Mops mit längerer Nase oder beim Schäferhund mit möglichst geradem Rücken.
Vielleicht ist ein gemeinsamer Weg sinnvoll, weg von uralten Traditionen und auch weg von Egoismus und Geldmacherei. Solange jedoch die "Freibier"tierbesitzer immer billigere Hunde wollen, wird es schwer, gegen die Billigwelpen mit (nur vermeintlich) teureren, aber gesunden, wesensfesten Hunden anzukommen.
Gerade deshalb ist der Tierbesitzer so stark gefragt!
Das wird noch lange dauern und es wird nicht leicht, aber jeder Tierbesitzer, der sich Gedanken macht und sich informiert, ist einer mehr, der auf einem guten Weg ist.